25.02.2020

Water Quirl vom Hessen zum Eifeler

Bereits 15 Jahre gehört Water Quirl zur Familie Gassen in Iversheim nahe Bad Münstereifel. Bei Simone war es Liebe auf den ersten Blick als sie den vom Gestüt Höny-Hof gezogenen Fuchs das erste Mal im Rennstall Recke gesehen hat. Zu dieser Zeit gehörte sie auch zum Aktivposten der Amateure, die Samstags zum Ausreiten kamen.

Water Quirl hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Seine Rennkarriere hat er am Stall von Bruno Schütz in Köln gestartet. Eine Zeitlang galten ihm sogar Derby-Hoffnungen, aber ganz so hoch stand er dann doch nicht in der Klasse. Im Alter von drei marschierte er dennoch durch die Ausgleiche und stand am Ende der Saison im Agl. II. Mit zwei Siegen ging er in die Winterpause und eröffnete die Saison 2003 mit einem Sieg im Agl.II in Krefeld mit A. Starke (Bild). In dem Jahr trennte sich das Gestüt Höny-Hof von Water Quirl und neuer Eigner wurde Stall Weissenhof. Ein Wechsel nach Weilerswist stand an.

Zwei Monate später erfolgte das Debut des Dr. Devious-Sohns über Hürden in Bremen. Das Rennen fand bei Weltuntergangsstimmung im strömenden Regen statt. Water Quirl startete unter Peter Gehm und rutschte gegenüber nach der Hürde aus und lag am Boden. Ein sensationelles Rennen, daß viele Hindernissport-Freunde nicht vergessen werden. Peter Gehm blieb im Sattel und Water Quirl rappelte sich wieder auf. Längen waren verloren und die Aussicht auf eine Platzierung in den Geldrängen schien jenseits aller Möglichkeiten. Wie ein Wunder holte Water Quirl die Gegner ein und siegte noch sicher. Unvorstellbar! Es folgten zwei Hürdenrennen in Frankreich und Italien, wo er nicht über den Kurs kam. Dann wurde er auf die Jagdrennbahn umgestellt, denn die Hürden sprang er schlampig und nahm sie nicht ernst genug. In Krefeld belegte er beim Debut in einm Listenrennen den vierten Platz.

In dieser Zeit hatte der Rennstall Recke noch regelmäßig Pferde in England über Sprünge laufen. So hieß das nächste Ziel für Water Quirl Warwick. In einem Rennen mit nur sechs Pferden siegte Water Quirl mit dem mehrfachen Champion und einer Legende AP McCoy. Die Abstände zum Zweitplatzierten waren neun und zum Drittplatzierten Weile. Unterwegs war es allerdings keine Augenweide den beiden zu folgen. Water Quirl testete immer wieder die starken Büsche der Jagdsprünge, durch die in Deutschland gewischt werden kann. Hier aber mußte er richtig die Beine in die Hand nehmen, um die Hindernisse zu meistern. Viel dazu beigetragen hat der Champion im Sattel den Sieg nach Hause zu bringen.

Im Winter 2003/04, als fünfjähriger, wurde Water Quirl gelegt. In der Saison gelangen ihm zwei Siege. Eines in einem Amateurrennen mit Oliver Sauer in Mannheim und ein Hürdenrennen mit P. Gehm in Bad Harzburg.

Im Dezember 2004 wurde Water Quirl nach England zu M. Harris verkauft und startete gleich am Neujahrstag sein erstes Jagdrennen unter neuer Regie. Er blieb die gesamte Saison auf der Insel ohne Rennerfolge bis Juli. In der Zeit absolvierte er in kurzen Abständen zehn (!) Starts über Sprünge.

Seinen Abschied auf der Rennbahn gestaltete der sympathische Fuch in den Familienfarben von Stall Alexa 2005 in Bad Harzburg im Seejagdrennen mit einem sehr emotionalen Sieg überlegen mit Dirk Fuhrmann.

Für einen guten Platz mußten wir nicht lange suchen, denn Simone freute sich schon sehr endlichen ihren geliebten Quirli mit in die Eifel zu nehmen. In der Zeit seines England-Aufenthaltes hatte sie große Sorge um ihn gehabt, aber dann war alles gut. Seitdem ist er in einer kleinen Herde in Offenstallhaltung und genießt sein Leben. Ein tapferes Pferd, der viele Gefahren überstanden hatte, um endlich am Ziel zu sein.

Wir wünschen Simone und dem 21-jährigen Opi Quirli noch viele lange Ausritte und Freude im Pferdeleben.