23.03.2020

Eisenharter Earlsalsa im Ruhestand

Seit 2014 hat der eher zarte Earlsalsa (Kingmambo – Earthly Paradise) in der Nähe von Bad Münstereifel ein neues Zuhause und genießt seinen Vorruhestand. Earlsalsa lebt in einer Offenstallhaltung mit weiteren drei Ex-Galoppern. Zwei davon haben sogar den weiten Weg von Hong Kong in die Eifel gefunden. Verantwortlich für die Vermittlung war, die auch im Tierschutz stark engagierte Simone Gassen, selbst Besitzerin von ehemaligen Rennpferden. Simone findet immer wieder tolle Plätze, wo die Galopper eine langfristige neue Aufgabe finden. Zusammen mit Simone ist auch Christina Ende Mai 2014 nach Weilerswist gefahren. Sie suchte eine Gesellschaft für ihr altes Pony. Der seiner Zeit 10jährige braune Wallach hatte gesundheitliche Probleme und auch die Besitzerin Frau von Gärtner (Stall Blankenese) hatte großes Interesse, dass das treue Rennpferd ein gutes Zuhause findet.

Nach dem Einzug in den landwirtschaftlichen Betrieb von Christina und ihrem Mann machte die junge Reiterin viele Ausritte und ließ den Braunen auch richtig laufen, so wie sie sagt. Dabei entzündete sich die Sehne erneut mit dem Ergebnis, dass eine sechsmonatige Ruhepause verordnet wurde. Seit dieser Zeit ist aber alles gut.

Aber jetzt der Reihe nach: Gezogen von Herrn Gutschow, in der Nähe von Hamburg, war Earlsalsa das erste Produkt von Earthly Paradise. Es folgten 12 weitere Nachkommen. Unter anderem Earl of Tinsdal, der mittlerweile aktiver Deckhengst ist. Fährhof hat sie dann vor ein paar Jahren in die Herde übernommen, als Herr Gutschow seine Zucht reduzierte.

Das Early, wie er im Rennstall Recke liebevoll genannt wurde, belegte bei seinem ersten Start als Zweijähriger unter der Regie von Peter Schiergen den fünften Platz. Im Alter von drei Jahren wechselte er nach Weilerswist. Leider erlitt er im Training eine Fissur am Vorderbein, die geschraubt wurde.Die dreijährigen ließ er aus. Er startete die Saison 2008 mit einem respektablen zweiten Platz. Beim dritten Start, in einer kleineren Aufgabe mit Rene Piechulek, legte er seine Maidenschaft in Herxheim ab. In Bremen legte er in einem Agl.III gleich mit Sieg Nummer zwei nach. Danach ging seine Karriere steil bergauf. Nach einem zweiten Platz, er unterlag Kampf Hals, gelangen ihm zwei Siege in Köln und München.

Fünfjährig gelangen ihm drei Siege bei fünf Starts – er gewann das Hauptrennen während des Harzburger Meetings – ein Agl. II mit E. Pedroza und zum Abschluß der Saison ein Amateurrennen in Saint Cloud mit einer Siegbörse von € 16.500.

Sechsjährig wurde die Luft dann etwas dünner, so mußte Earlsalsa in Listenrennen starten. Gleich im Mai gewann er in München ein Steherrennen und die Saison beschloß er mit einer Gewinnsumme von € 69.428. Großer Zahltag war hierbei der Sieg in schweizerischen Dielsdorf im Grand Prix LTG Jockey Club über 2.475m und 62 Kilo mit P. Braem im Sattel.

Auch siebenjährig zeigte er nur gute Formen. Nicht zuletzt im Oleander-Rennen (GRIII) in Baden-Baden über 3.200m mit einem zweiten Platz. Im Alter von acht Jahren war er immer im Geld und verdiente seinen Hafer. In der nächsten Saison absolvierte Earlsalsa nur noch drei Rennen, da ihn immer wieder gesundheitliche Probleme zu Pausen zwangen. Aber mit seinem großen Herz war er bei drei Starts noch zwei Mal zweiter. 2014 kam er im belgischen Mons noch einmal unter Seide raus und nahm mit diesem Rennen und einem vierten Platz Abschied von der aktiven Rennkarriere.

Die nachfolgende Bilderserie zeigen Earlsalsa bei seiner aktiven Rennzeit als auch in seiner neuen Aufgabe in der Eifel. Er hat es wirklich gut angetroffen und bestimmt an die 100 Kilo zugenommen. Wir bedanken uns sehr herzlich für die schönen Bilder bei Christina und würden uns freuen, weitere schöne Geschichten und Bilder von Ex-Recken zu bekommen.